Blick in die Essener Weuenstraße: Lebenswerte Straßen in einer zukunftsfähigen Stadt sollten viele Ansprüche miteinander verbinden. Foto: Sebastian Schlecht.
green-blue streets: Wassersensible Stadt Essen-Altendorf. So lautet der Titel einer Planungsaufgabe des Lehrstuhls für Landschaftsarchitektur an der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule Aachen (RWTH), die von lala.ruhr mitentwickelt wurde. In dem Projekt geht es um die Erarbeitung eines Quartiersleitbildes für lebenswerte, grün-blaue Straßen, dessen Durcharbeitung für einen Straßen- und Platzraum sowie einen weiteren Freiraum eigener Wahl im Quartier.
Hintergrund der Aufgabe im aktuell laufenden Sommersemester: Unsere Städte müssen wassersensibler werden. Unter den Bedingungen des Klimawandels spielen Grüne und Blaue Infrastruktur eine zunehmend wichtigere Rolle für die Bewältigung von klimatischen Extremereignissen. Im Bereich Wasser bedeutet dies, dass die öffentlichen und privaten Freiräume sowohl Starkregenereignisse abpuffern als auch in längeren Trockenperioden attraktiv bleiben müssen. Auch in der Bestandsstadt ist hierfür ein schrittweiser Umbau notwendig. Neben den klassischen grünen Freiräumen wie Gärten und Parks sollten für ein ganzheitlich gedachtes System der wassersensiblen Stadt also auch Straßen- und Platzräume mitgedacht werden. Bis in die Stadtquartiere hinein sind sie der meistgenutzte öffentliche Raum der Stadt und die Kapillargefäße der städtischen Infrastruktur, sowohl über als auch unter der Erde.
Als Beispielquartier für die die Planungsaufgabe wurde der Stadtteil Essen-Altendorf gewählt, der unmittelbar an den Niederfeldsee grenzt. Mit dem See und den umgebenden Flächen wurde hier bereits eine grün-blaue Infrastruktur geschaffen, deren Verzahnung mit der Bestandsstadt jedoch noch nicht ausreichend ist. Um den See auch in Trockenphasen erhalten zu können, muss in Zukunft auch aus den angrenzenden Quartieren Niederschlagswasser gewonnen werden. Wie diese zu einem blau-grünen System weiterentwickelt werden können, wird am Beispiel der Weuenstraße und Umgebung bis ins Detail ausgearbeitet.
Wir freuen uns schon auf die Entwürfe der Studierenden, die ab Ende Juli auch hier auf dem Blog vorgestellt werden!