Impression aus dem Workshop für lala.ruhr bei der 9. Kulturkonferenz des RVR. Foto: RVR / Oberhäuser
Wie bringt man mehr Aufenthaltsqualität in die Innenstadt, wie mehr Kultur und Identität? Dieser Frage ging die diesjährige Kulturkonferenz Ruhr in Herne mit einem umfangreichen Programm nach. lala.ruhr steuerte hier auf Einladung des Regionalverbands Ruhr einen Workshop bei – dessen Titel gleich auch auf unseren Lösungsansatz verwies: Die Zukunft der Zentren ist inklusiv, grün und produktiv!
Wir konnten drei Organisationen aus unserem Netzwerk dafür gewinnen, mit uns die Herner Innenstadt aus unterschiedlichen Perspektiven zu untersuchen: Die Dortmunder Urbanisten e.V. (Referentin: Annette Bathen) thematisierten die Idee der produktiven Innenstädte. In der Gruppe von kitev (Oberhausen, Referentin: Petra Jablonická) ging es um Grüne Bahnhöfe als besondere Transiträume. „Gemeinsam für Stadtwandel“ (Essen, Referentin: Martina Nies) legte den Fokus auf die kollaborative Stadt. Alle drei stellten kurzen Inputs ihre Perspektive auf die Stadt vor, bevor bei einem Rundgang zusammen mit den Teilnehmer:innen der Kulturkonferenz – Kulturschaffende sowie Vetreter:innen aus Verwaltung und Stadtplanung – konkrete Ideen und Vorschläge für die Transformation von konkreten Räumen in der Innenstadt gesammelt wurden.
Während der Touren wurden beispielhafte Ideen der Transformation konkret diskutiert und fotografisch festgehalten – die Basis für unsere Memory-Karten zu den Potenzialorten der Herner Innenstadt.
Ein Beispiel hierfür: der Parkplatz an der Cranger Straße als vielbefahrene Hauptstraße: Während der Exkursion wurde deutlich, dass er den überwiegenden Teil des Tages leer ist und lediglich zur „Rush Hour“ am Nachmittag, in der Eltern ihre Kinder von der anliegenden Grundschule abholen, genutzt wird. Die beim Rundgang entstandene Idee: Mit einfachen Mitteln wie Pflanzen ließe sich der Platz schnell, effektiv und deutlich von der Hauptstraße abgrenzen. Ein Teil der kaum genutzten Parkplätze könnte Bänken weichen und ein Bike-(Repair)Café mit Musik, das künftig dort während der mittäglichen Rush-Hour platziert wird, einen Anreiz geben, den Schulweg von Eltern und Kindern künftig per Rad zu erledigen und noch gemeinsam in der neuen grünen Oase zu verweilen.
Diese Idee steht exemplarisch für viele der Eindrücke, Fotos und Visionen, die in der Abschlussrunde diskutiert wurden: umzusetzen mit einfachen Mitteln, Engagement und Kooperation. Neben konkreten Ergebnissen vor Ort wird so auch eine Prozesskultur gefördert, die unterschiedliche Akteur:innen einbindet und ermächtigt, die Innenstadt als einen lebenswerten Ort zu gestalten. Alle am Workshop Beteiligten waren sich darüber einig, dass die Vielzahl an exemplarisch gefundenen Ansätzen in allen drei Rundgängen auch in Ihrer täglichen Auseinandersetzung mit Städten eingebracht werden können.