lala.ruhr war eingeladen einen Beitrag zum Studiengang M-US-T in Mailand zu leisten.
Wir sind stolz darauf, zu dem Studiengang M-US-T Master Temporary Uses am Politecnico di Milano beitragen zu können!
Wie können temporäre Nutzungen in den Planungs- und Transformationsprozess integriert werden und was können sie bewirken? Wie betrachten wir die Zeiträume der einst so dauerhaft konzipierten Unternehmungen im Rückblick? Mit Blick auf das Ruhrgebiet ist die aktuelle Auseinandersetzung mit den Folgen des ehemaligen industriellen Wandels als nie endende Aufgabe ein Maßstab, der die Frage der Zwischennutzung in einem anderen Licht aufwirft.
Ausgehend von der Industrie-, Landschafts-, Kultur- und Planungsgeschichte und der Entwicklung der Flüsse RUHR und EMSCHER diskutierten wir die aktuellen ökologischen Fragilitäten und die Frage der Temporalität im Hinblick auf das Anthropozän und die damit verbundenen Urbanisierungsbemühungen. Die Art und Weise, wie das Ruhrgebiet die Aufgabe der Gestaltung eines Lebensraums insbesondere seit dem Niedergang der Industrie, insbesondere seit der IBA Emscherpark, angegangen ist, ist beispielhaft in Bezug auf Projekte und Erfolge sowie auf Prozesse und Methoden.
Aber selbst nach mehreren Jahrzehnten der Investition in Grünflächen und Infrastruktur kann die bis tief in den Boden zurückreichende Zerstörung nicht rückgängig gemacht werden. Die Region bleibt eine Baustelle und ein Gestaltungsraum für die Zukunft von fünf Millionen Einwohnern. Das Konzept, die Region als Landschaft zu begreifen, wie Karl Ganser sie auch als wichtigste Infrastruktur bezeichnete, ist und bleibt heute besonders wegweisend. Eine Landschaft, die unter den schwierigen Bedingungen der zerstörten geologischen Strukturen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Metropole Ruhr ein lebenswertes und ökologisch hochwertiges Zuhause bieten muss.
Und auch heute ist dies eine Herausforderung, insbesondere im Kontext des Klimawandels, die Mut, Ideen und Innovation erfordert. Einfach so weiterzumachen wie bisher ist keine Option. Dafür steht lala.ruhr. Es ist ein Labor für die Zukunft einer Region, ein Labor für Landschaft und Architektur und 5 Millionen Menschen. Denn: Zukunft geht nur gemeinsam.
Danke Isabella Inti, Prof. Antonella Bruzese, Politecnico di Milano und Sebastian Schlecht für lala.ruhr.