Werkstattbericht: Bolzen für den guten Zweck – Umweltschutz kombiniert mit Fußball
Werkstattbericht:
Bolzen für den guten Zweck.
Umweltschutz kombiniert mit
Fußball
Eine Werkstatt zu Fußball auf einem Festival der Landschaft? Wo, wenn nicht im Ruhrgebiet! Eingeladen hatte Patrick Schulz von der Initiative „bochumbolzt“, die die enorme, integrative und kommunikative Kraft des Fußballs mit der Wirksamkeit von aktivem und lokalem Umweltschutz verbindet. Diese Kombination sieht in der Praxis derzeit so aus, dass, gemeinsam mit dem Fanprojekt Bochum, Fußballturniere oder Sportfeste für Schüler:innen auf einem nahegelegenen Bolzplatz oder direkt auf dem Schulhof organisiert werden. In den Spielpausen motiviert bochumbolzt die Bolzplatzheld:innen, die Spielfläche und die unmittelbare Umgebung vom achtlos weggeworfenen Müll zu befreien.
Und so stand auch die Session ganz im Zeichen des Fußballs: Zu Beginn der ersten Halbzeit wurden Gefühle und Erinnerungen zum Sozialraum Bolzplatz hervorgeholt und mögliche multifunktionale Potentiale besprochen, wie eine Einbindung von essbaren Elementen rund um den Platz. Zwischenergebnis: Der Bolzplatz im Quartier vermittelt und stärkt das Gefühl für Gemeinwesen – der Bolzplatz als räumlicher Anker, mit dem Ziel ein müllfreies und essbares Quartier zu schaffen.
“Aktuell gründen wir einen Dachverein. In naher Zukunft möchten wir Menschen aus den Ruhrgebietsstädten anregen und begeistern, die anfänglichen Methoden und Inhalte von bochumbolzt mit unserer Unterstützung auch in ihrer Stadt zu entfalten und gemeinsam weiterzuentwickeln.”
In der zweiten Halbzeit lag der Fokus auf Umweltschutz und der globalen Müllkrise, ausgehend von der Frage, warum wir auch lokal Müll sammeln sollten. Hier ging es um einen Gedankenaustausch zu einem sauberen Quartier und frühe Bewusstseinsbildung für die Produktion von Müll. Im letzten Drittel des Spiels wurden die Teilnehmenden eingeladen, den Rechner zu verlassen und kurz an die frische Luft zu gehen, um zu schauen, ob auch vor unserer eigenen Haustür Müll zu finden ist – und diesen ggf. direkt aufzusammeln.
Das Fazit der Teilnehmenden: „Sehr spannend, wie ihr Umweltthemen mit Fußball kombiniert!“ Über Fußball als die verbindende Sprache des Ruhrgebiets wurde in dieser Werkstatt demnach ein niedrigschwelliger Zugang zu regionalem Umweltschutz gefunden und ein erster, wertvoller Impuls für die Fokussierung auf den Sozialraum Bolzplatz erarbeitet.
Text: Patrick Schulz/Jan Bunse
Foto: Lukas Hagen
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Werkstattbericht: Partizipation und Verantwortung für grüne Bahnhöfe
Werkstattbericht:
Partizipation und
Verantwortung für
grüne Bahnhöfe
Bahnhöfe sind Dreh- und Angelpunkte im städtischen Gefüge. Für die einen ein Transit-Ort auf dem Weg zur Arbeit oder einer Reise, für die anderen Treffpunkt und Ort für den (späten) Einkauf von Lebensmitteln, Blumen und Co. Gleichzeitig kann gerade ein Hauptbahnhof auch als Tor zur Stadt und Visitenkarte betrachtet werden, steht sein Umfeld doch für den ersten Eindruck. Genau hier setzte die Werkstatt „Partizipation und Verantwortung für grüne Bahnhöfe“ an, in der Wege und Methoden gesucht wurden, wie Vereine und Initiativen Anwohner:innen und Reisende gleichermaßen dazu motivieren können, Bahnhöfe und ihr Umfeld aktiv und nachhaltig mitzugestalten.
Die Vision der Werkstattleiterinnen Anne Fabritius und Petra Jablonická: Bahnhöfe und ihr Umfeld in grüne Orte mit Aufenthaltsqualität verwandeln, die von Vielen gerne aufgesucht werden und die sich des Konsums entziehen. Dass das durchaus möglich ist, beweisen sie als Teil von kitev (Kultur im Turm e.V.) bereits seit Langem im Oberhausen: Das Kollektiv veranstaltet Konzerte und Open Air-Kinoabende auf dem Museumsbahnsteig mitten im Oberhausener Hauptbahnhof, realisiert Ausstellungen u.a. in den Schaufenstern des Bahnhofsumfeldes, baut auch mal spontan eine Siebdruckwerkstatt im öffentlichen Raum auf. Und eröffnet in Kürze direkt am HBF, zwischen dem Haupteingang und der Filiale einer Fast Food-Kette, einen neuen Ort mit dem Arbeitstitel „Leerstand“, der zusammen mit Menschen im Duldungsstatus betrieben werden soll.
„Verweilen vs. Herumlungern: Die individuelle Wahrnehmung eines Ortes, in diesem Fall des jeweiligen Bahnhofs, hat auch Auswirkungen auf die Formate und Partizipationstools, die ich anbeiten kann. Ich werde sehr große Schwierigkeiten haben, Menschen für co-kreative Prozesse zu begeistern, wenn sie an diesem Ort gar keine Zeit verbringen, bzw. so schnell wie möglich wegwollen.“
Ausgehend davon, dass Bahnhöfen häufig ein negatives Image anhaftet, wurde aufbauend auf den Erfahrungen in Oberhausen, aber auch mit Blick auf Fallbeispiele aus Basel und Žilina-Záriečie (Slowakei) nach Wegen und Methoden gesucht, die Situation zu verändern.
Im Ergebnis stand eine Sammlung von kreativen Ansätzen, beispielsweise:
- Aufbrechen von Denkweisen: Wer den ÖPNV nutzt, ist ein „climate super hero“ und sollte auch darauf hingewiesen werden
- Die Schaufenster von Leerständen im Bahnhofsumfeld nutzen, um Informationen zu teilen und zur Beteiligung zu animieren. Auch nach dem Muster: „Sie haben 5/10/20/30/45 Minuten Zeit? Hier sind Vorschläge für Ihren grünen Aufenthalt am Bahnhof….“
- Kleine Aktionen im Bahnhofsumfeld organisieren/ermöglichen, die nicht viel Zeit benötigen und identitätsstiftend wirken (Aufforderung: „Letzte Woche hat eine Reisende eine Pflanze im Hochbeet gegenüber des Hauptbahnhofs hinterlassen. Das dauerte 10 Minuten und absorbiert nun Co2 in Höhe X
- Beteiligungsformate spielerisch gestalten. Für Gepäckaufbewahrung und mobile Spielelemente wie ein Mini-Trampolin sorgen
- Stadtübergreifendes Netzwerk „Beteiligungsbahnhöfe“ etablieren, das einen „Bahnhofs-Pass ausgibt“ -> ein Stempel pro Stadt/Stadtteil/ Aktion
Wer nun Lust hat, sich im Bahnhofsumfeld seiner Stadt zu engagieren, kann sich dementsprechend gerne bei kitev in Oberhausen melden. Mit „Liveable City“ starten Petra und Anne hier in Kürze ein neues Projekt, dessen integraler Bestandteil Bahnhöfe und ihr Umfeld sind.
Text: Sonja Broy
Foto: Zuzana Jančeková für KITEV
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Das Festival der Landschaft 2021
Das Festival der Landschaft 2021
im Februar 2021 fand unser Festival der Landschaft statt. Von dem großen Interesse, den inspirierenden Beiträgen und den vielen positiven Rückmeldungen sind wir ganz ergriffen.
Wir haben uns auf den Weg gemacht, mit der Idee “Labor der Landschaft” Geschichten für die Zukunft zu entwickeln und unsere Region damit zu gestalten. Alle Akteur:innen und Teilnehmer:innen haben dazu viel beigetragen. Wir haben viel Engagement und Begeisterung, Ideen und Motivation für das Thema geteilt. Vielen Dank! Es hat uns sehr viel Spaß gemacht!
am 26. und 27. Februar trafen sich ca. 160 Stadtmacher:innen, Landschaftsgestalter:innen, Planer:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen online, um gemeinsame Visionen für Natur, Landschaft und Grüne Infrastruktur in unserer Region zu diskutieren und zu gestalten.
Impulsvorträge, Workshops und ein buntes Rahmenprogramm mit Musik, Lesungen, Yoga und mehr ließen auf verschiedenen Online-Bühnen Festivalatmosphäre aufkommen. Das Festival war ein innovativer Baustein im Rahmen der Offensive Grüne Infrastrukutr des Regionalverband Ruhrgebiet.
Einen Rückblick auf das Festival und die Dokumentation der Werkstätten findest du auf unserem Blog.
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Gemeinsam die Städte der Zukunft diskutieren: lala.ruhr und das The Nature of Cities Festival kooperieren
Gemeinsam die Städte der Zukunft diskutieren: lala.ruhr und das The Nature of Cities Festival kooperieren
5 Tage, 12 Sprachen, über 100 Programmpunkte, die alle regionalen Zeitzonen abdecken: Das internationale The Nature Of Cities Festival (TNOC) bietet ein Programm der Superlative zum Thema “Bessere Städte für Natur und Menschen”, und untersucht dabei die zukunftsgerechten Aspekte des Städtebaus – widmet sich also global den Themen, die unser Festival der Landschaft in Bezug auf die Metropole Ruhr lokal diskutiert.
Deshalb kooperieren das TNOC und lala.ruhr: Schon am Montag, 22. Februar, startet das Festival, das bis Freitag, den 26. Februar läuft. Freund:innen von lala.ruhr können sich kostenlos anmelden! Schreibt hierzu einfach eine E-Mail an “kontakt@lala.ruhr” und wir schicken euch die Anmeldedaten!
Der Wunsch des Veranstalter:innen-Teams, dessen Mitglieder aus verschiedenen internationalen, gemeinnützigen Organisationen stammen: “Schließen Sie sich einer vielfältigen internationalen Gemeinschaft städtischer Denker an, um unsere Städte heute neu vorzustellen und die Städte von morgen zu bauen. Hören Sie sich inspirierende Keynotes an und nehmen Sie an Plenardialogen teil. Machen Sie eine Exkursion und besuchen Sie Mumbai am Morgen und kehren Sie bei Einbruch der Dunkelheit nach Paris zurück”. Oder auch in die Metropole Ruhr – denn wenn das TNOC am kommenden Freitag, 26.02, endet, startet unser digitales Labor der Landschaft!
The Nature Of Cities Festival (TNOC)
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der metropole ruhr!
Eigentlich wollten wir Euch vor Ort, direkt in der Landschaft, treffen – zum Arbeiten und Denken und Visionieren, zu Exkursionen und zum Netzwerken beim Abschlussbier. Aus gutem Grund bleiben wir bekanntlich aber derzeit alle Zuhause.
Aber kein Grund, den Plan aufzugeben: Vorhang auf für das erste digitale Labor der Landschaft der Metropole Ruhr! Am 26. und 27. Februar treffen sich Stadtmacher:innen, Landschaftsgestalter:innen, Planer:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen online, um gemeinsame Visionen für Natur, Landschaft und Grüne Infrastruktur in unserer Region zu diskutieren und zu gestalten.
Den Kern des Festivals bilden die insgesamt 13 interaktiven Werkstätten, verteilt auf beide Festivaltage. Impulsvorträge, ein Live-Podcast und ein buntes Rahmenprogramm mit Musik, Lesungen, Yoga und mehr lassen auf verschiedenen Online-Bühnen Festivalatmosphäre aufkommen.
Zur Eröffnung am Freitag, 26.2. von 10.00-11.00 Uhr gibt das lala.ruhr-Team Einblicke in die Ideen hinter dem Festival und dem Projekt. Außerdem gibt es Impulse und Gespräche mit folgenden Gästen Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie,Dr. Jan-Hendrik Kamlage, Forschungsbereich Partizipationskultur der Ruhr-Universität Bochum, Svenja Noltemeyer, Dortmunder Büro für Möglichkeitsräume und Nina Frense, Beigeordnete Umwelt und Grüne Infrastruktur des Regionalverbandes Ruhr.
Auch das Netzwerken und der informelle Austausch kommen bei lala.ruhr nicht zu kurz, denn wir eröffnen eine digitale lala.lounge. Macht es euch einfach mit Kaffee, Tee, Bier oder Wein auf der Couch gemütlich und wählt euch zu den angegebenen Zeiten ein!
Die Teilnahme am Festival ist kostenlos. Die Veranstaltung wird in deutscher Sprache durchgeführt, sofern es nicht anders angegeben ist. Die Plätze sind je nach Programmpunkt eventuell begrenzt.
Die entsprechenden Infos und Links zu den Werkstätten und Programmpunkten erhaltet ihr nach eurer Anmeldung rechtzeitig per Mail.
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#thinklandscape
#thinklandscape:denke Landschaft!
Die Idee von lala.ruhr
Klimawandel, Biodiversität, Grüne Infrastruktur, urbane Landwirtschaft, Gesundheit und Lebensqualität, direkt vor der Tür? Wie wir diese Themen heute gestalten, prägt unsere Stadtlandschaft von morgen. Wir laden dich in ein Labor für die Zukunft ein. Ein Labor für eine Landschaft, in der über 5 Millionen Menschen leben und arbeiten.
lala.ruhr – Das Labor für die Landschaft der Metropole Ruhr
Wir wollen diese Zukunft diskutieren und gestalten – und dabei die Region als eine Landschaft verstehen. Weiterentwickeln, Neues erproben und erlebbar machen steht im Mittelpunkt aller lala.ruhr-Formate
lala.ruhr besteht aus Vielen
Wir sind ein Netzwerk aus Expert:innen für Landschaft und Architektur, Stadtentwicklung und Räume, gemeinsames Arbeiten und Teilhabe, Kommunikation und Kollaboration – initiiert von Sebastian Schlecht und Melanie Kemner – und offen für weitere Kooperationen.
lala.ruhr beginnt an deiner Fensterbank
Für uns beginnt diese Landschaft, bei jedem zu Hause, auf dem Balkon, im Garten, vor der Haustür, in einem Riss im Gehweg, aus dem Grün sprießt. Grüne Infrastruktur ist die Vernetzung von der Fensterbank in die Stadt und darüber hinaus!
lala.ruhr fordert Zugänge für Alle
Eine vielfältige Landschaft und ihre Zugänglichkeit sind der Schlüssel zur sichtbaren und spürbaren Lebensqualität. Der Zugang zu Grün darf deshalb kein Privileg sein – oder, anders gesagt: alle sollten privilegiert sein. Besonders lebendige Lebensräume entstehen überall dort, wo Mensch, Tier und Pflanze sich in der Landschaft begegnen und von ihr profitieren.
lala.ruhr sieht grüne Luft nach oben
Derzeit wird Grüne Infrastruktur vor allem technisch gedacht und die Leistungen von Ökosystemen betont. Viel zu oft aber wird Grün noch als ein „nice to have“ angesehen, Boden wird versiegelt, Natur als Hindernis für Bauvorhaben oder Parkplätze angesehen. Urbane Natur ist aber ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte. Zeit, neu zu denken und zu diskutieren!
Deshalb sagen wir: denke Landschaft! #thinklandscape
lala.ruhr ist das Labor für die Landschaft der Metropole Ruhr!